Antrag zum Erfahrungsbericht über den Einsatz von Bewässerungssäcken (Treegator)
Antrag gemäß § 9 der GeschO des Rates der Stadt Siegen zur nächsten Sitzung des Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie
In der Sitzung des Umweltausschuss vom 05.02.2020 berichtete die Grünflächenabteilung im Zuge eines Antrages der UWG-Fraktion über den probeweisen Einsatz von Bewässerungssäcken an ausgesuchten Orten in der Stadt Siegen. Ergebnisse sollten in einer späteren Sitzung vorgestellt werden, dies ist bisher noch nicht geschehen.
Daher bitten wir um einen Sachstands- und Erfahrungsbericht der Grünflächenabteilung, über den Einsatz von Bewässerungssäcken in der nächsten Sitzung des Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie.
Auszug aus der Stellungnahme der Verwaltung von der Sitzung für Umwelt, Klima und Energie vom 24.08.2021:
Die Grünflächenabteilung der Stadt Siegen hat seit Frühling 2020 ca. 100 Stück Bewässerungssäcke von zwei verschiedenen Herstellern beschafft und an verschiedensten Baumstandorten im Stadtgebiet in den Einsatz gebracht.
Der Zeitraum von annähernd zwei vollständigen Vegetationsperioden reicht nicht aus, um den Nutzen und die Wirkung der Bewässerungssäcke abschließend zu bewerten. Da das Jahr 2021 bisher Niederschläge in ausreichendem Maße gebracht hat, ist eine Auswertung im aktuellen Jahr praktisch nicht möglich.
Die Bewässerungssäcke eignen sich nach den bisherigen Erfahrungen gut, um an extremen Standorten mit zusätzlichem Wasser zu versorgen. Dies sind Standorte mit verdichteten Baumscheiben oder dort, wo die offenen Baumscheiben eher klein sind. Auch in Bereichen mit starkem Oberflächengefälle eignen sich die Bewässerungssäcke gut. Auch zur Versorgung von bereits beeinträchtigten Bäumen (Baumkrankheiten, Anfahrschäden, Streusalzeintrag) eignen sich die Bewässerungssäcke.
Eine Arbeitserleichterung oder eine größere Effizienz bei der Wässerung von Baumstandorten ist bisher noch nicht ablesbar. Die Handhabung wurde als problemlos zurückgemeldet. Die Bewässerung über einen zuvor ausgebildeten Gießrand bzw. eine Gießmulde oder ein bereits bei der Pflanzung in die Pflanzgrube eingebrachtes Bewässerungsrohr wird aus der Praxis heraus allerdings bevorzugt.
Schäden durch Vandalismus waren bisher nicht zu verzeichnen. Allerdings wurden einige wenige Bewässerungssäcke entwendet. Die Bewässerungssäcke werden zum Teil als optisch störend in den Anlagen empfunden. Das zu erwartende erhöhte Abfallaufkommen nach dem Ende der ‚Lebenszeit‘ des Bewässerungssackes (Material Polyethylen) wird ebenfalls als Nachteil gewertet. Die Haltbarkeit der Säcke ist nach den bisherigen Erfahrungen aber deutlich höher als erwartet.
Aufgrund der relativ kurzen Einsatzzeit und des glücklicherweise wieder ‚normalen‘ Niederschlags im Jahr 2021 kann bisher leider nicht mehr als ein Zwischenfazit gezogen werden.
Die Grünflächenabteilung wird die Bewässerungssäcke zunächst weiter gezielt an problematischen Baumstandorten und in Trockenphasen einsetzen, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Gleichzeitig werden bei Neupflanzungen weiterhin alle Möglichkeiten ausgenutzt, um die jeweiligen Baumstandorte weitestgehend zu optimieren (Größe der Pflanzgrube, Größe der offenen Baumscheibe, Substrat etc.), um die Bäume an ihren Standorten nachhaltig zu stärken.